AUS DER PRAXIS
Lesen Sie Auszüge aus dem Newsletter „Ausdruck“ des Netzwerks, die interessante Themen der vielschichtigen Arbeit aus der Praxis beleuchten.
Lesen Sie Auszüge aus dem Newsletter „Ausdruck“ des Netzwerks, die interessante Themen der vielschichtigen Arbeit aus der Praxis beleuchten.
AUSDRUCKSMALEN MIT TRAUMATISIERTEN MENSCHEN Beiträge von Annette Zoller, Karen Ritterhoff und Ulrike Pflomm Ausdrucksmalen und Trauma [Annette Zoller] Begleiten in der Dunkelheit [Karen Ritterhoff] Ein ganzer Mensch werden [Ulrike Pflomm] AUSDRUCKSMALEN UND TRAUMA Ein Beitrag von Annette Zoller Das Ausdrucksmalen habe ich bei Laurence kennengelernt und bin mit ihm über Jahre diesen Weg gegangen. Ich bin von Beruf Ergotherapeutin und arbeite seit fünf Jahren im Frauentherapiezentrum in München in der Praxis für Ergotherapie mit psychisch erkrankten Frauen, die oftmals traumatisiert sind. Nachdem ich von der Leitung der Praxis, Frau Schreiner, aufgefordert wurde, eine Gruppe Ausdrucksmalen anzubieten, arbeitete es in mir. Wie kann ich Ausdrucksmalen mit dem verbinden, was ich erfahren habe über traumasensibles Arbeiten? Wo ist es wichtig, dem einen Grundsatz Vorrang zu geben vor dem anderen? Vor allem, wie kann ich die Gruppe so gestalten, dass es zum Wohl der [...]
Mal- und Wandlungsprozesse - Erfahrungsberichte Beiträge von Dorothee von Späth MALMOMENT Ich möchte gerne einen besonderen Moment mit Euch teilen. Einen Moment, der mir wie ein kleines Fest fürs Ausdrucksmalen erscheint. Seit zehn Jahren kommt S. (70) in großen Abständen in meinen Malraum, da sie sich sehr lange vorher überlegt, ob sie diesen Schritt erneut wagt. Das heißt für sie, es dürfen weder zu viel noch zu wenig Mitmalende im Raum sein, damit sie dazwischen — zu ihrer Sicherheit — „verschwinden“ kann. Am Wochende nun, nach ca. drei Jahren ihrer Malpause, geriet sie am zweiten Maltag im letzten Bild in ein für sie unüberwindbares Festgefahrensein. S. ist eine überaus rational gesteuerte Frau, die auch beim Malen nur über die Kognition geht. Sie prüft jeden Schritt darauf, ob dieser im inneren und äußeren Sinne des Bildes ist. Nun kam sie an eine Stelle, wo das nicht mehr funktionierte. [...]
WO GEHÖREN WIR EIGENTLICH HIN? - Über Phänomenologie - Ein Beitrag von Charlotte Schlotheuber, Tübingen Ausdrucksmalen, was ist das eigentlich? Eine Form der Kunsttherapie? Ein Kunstkurs? Einfach freies Malen aus dem Bauch heraus? Geht das zusammen mit Coaching? Kann ich es mit dem Kunstunterricht verknüpfen? Darf man ein Thema stellen oder Musik dazu laufen lassen oder ist es dann kein Ausdrucksmalen mehr? Immer wieder werden wir vor diese und ähnliche Fragen gestellt – von uns selber oder aber natürlich von außen; und wie schnell kommen wir ins Schleudern mit unseren Erklärungen, die niemals erfassen können, was wir Wunderbares erleben und anbieten können mit unserem Ansatz! Er lebt von der Selbst – Erfahrung. Wo wir uns letztlich „einordnen“, welche Identität wir nach außen hin präsentieren, wo wir Grenzen ziehen und sagen „das ist jetzt aber kein Ausdrucksmalen mehr wie wir es verstehen“, ist aber wichtig für unser Selbstbild und [...]
Ausdrucksmalen mit Kindern Beiträge von Jutta Ittel und Manuela Meyer-Schwenk Freiheit und Geborgenheit [Jutta Ittel] Love and Peace [Jutta Ittel] Neue Bücher zum Thema [Jutta Ittel] Ein Kind in einem Malatelier [Manuela Meyer-Schwenk] Jutta Ittel FREIHEIT UND GEBORGENHEIT Was Kinder beim Ausdrucksmalen erleben können Ja, du darfst einfach malen was du willst. Es gibt hier keine guten oder schlechten Bilder. Niemand bewertet dein Bild. Niemand deutet dein Bild. Du entscheidest. Niemand macht mir Druck, ich finde meinen Rhythmus, ich kann entspannen. Ich darf sein, wie ich bin, ich darf mich zeigen. Es gibt nichts „Falsches“ hier, ich muss kein Ziel erreichen, ich muss nichts leisten, ich muss nichts lernen. Ich darf schmieren und kritzeln, ich darf komische Bilder malen. Ich habe Zeit, meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Ich übernehme Verantwortung für mein Bild. Ich bin [...]
SUPERVISION Beiträge von Charlotte Schlotheuber und Margot Saak-Bitterling Was ist eigentlich Supervision Supervision in der Praxis [Charlotte Schlotheuber] Gedanken zur Supervision [M. Saak-Bitterling] Was ist eigentlich Supervision Charlotte Schlotheuber Stellen wir uns einen Leuchtturm vor. Stellen wir uns nun weiterhin vor, dieser Leuchtturm steht auf einer Insel. Es gibt vier Anlegestellen und an jeder liegen Boote. Manche Boote haben Ruder, andere Segel, die dritten einen Motor. Vielleicht ist sogar ein Floß oder ein Kanu dabei. Die starken Strömungen rund um die Insel bewirken, dass jedes uns an einen anderen Ort bringen kann; haben wir ein Boot bestiegen, ist es zwar möglich, aber doch mehr oder weniger mühsam, den Kurs zu ändern. Es ist gut zu wissen, da gibt es einen Leuchtturm, an dem man sich orientieren kann und der einem auch im Dunkeln hilft, wieder heimzufinden. Man kann auch auf den Leuchtturm hinaufsteigen [...]